Geschichte
Gründung im Zeichen des Wiederaufbaus
Der Westdeutsche Künstlerbund e.V. besteht seit 1946 als freie Vereinigung nordrhein-westfälischer Künstlerinnen und Künstler. Seine Gründung vollzog sich im Zeichen des Wiederaufbaus nach Ende des Zweiten Weltkriegs, nach nationalsozialistischer Herrschaft, welche die moderne bildende Kunst verfemt, andersdenkende Künstler verfolgt und freie Künstlervereinigungen aufgelöst hatte. Die konstituierende Versammlung fand im Karl-Ernst Osthaus-Museum in Hagen statt. Dessen damaliger Leiterin Dr. Herta Hesse, sowie den Künstlern Wilhelm Wessel und Eberhard Viegener kamen eine entscheidende Rolle bei der Gründung des WKB zu.
Das Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen als Standort
Die Wahl des Gründungs- und späteren Ausstellungsortes basierte auf dem überregionalen Ansehens des Museums, das durch seine wichtige Sammlung der Kunst des 20. Jahrhunderts und durch seinen Gründer, den renommierten Kunstsammler Osthaus, erworben hatte. Auch stellte es das einzige Museum dieser Größe in der Region dar, das im Krieg unbeschädigt geblieben war.
Der WKB prägt die Kunstlandschaft in NRW
Bereits nach kurzer Zeit hatte der Westdeutsche Künstlerbund durch seine bedeutenden Mitglieder und Ausstellungsaktivitäten von besonderer Qualität hohes Ansehen bei Künstlern und Kunstkennern erlangt. Bei den Ausstellungen versammelten sich die Künstlerinnen und Künstler, die im Bereich des Ruhrgebietes und darüber hinaus das Nachkriegsdeutschland kulturell neu prägten. Der Ort für die Gemeinschaftsausstellungen sollte bis 1991 das Museum in Hagen bleiben.
Neue Impulse: Der WKB im Museum Bochum
Danach erfolgte 1996 die Entscheidung, die Geschäftsstelle nach Bochum in das Kunstmuseum Bochum zu verlegen. Von hier aus werden seitdem die vielfältigen Aktivitäten des über zweihundert Mitglieder zählenden WKB organisiert. (Geschäftsführer: Sepp Hiekisch-Picard, stellv. Direktor Kunstmuseum Bochum, Vorsitzender zurzeit: Ekkehard Neumann, Münster).
Ausstellungsprojekte im In- und Ausland
Der Westdeutsche Künstlerbund hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer Künstlervereinigung entwickelt, die ihre Wurzeln zwar noch in Nordrhein-Westfalen hat, jedoch in vielfältiger Weise über die Landesgrenzen wirkt. Die zumeist in zweijährigen Rhythmus stattfindenden jurierten Gesamtausstellungen werden seit beinahe 20 Jahren ausschließlich in wechselnden Städten Nordrhein-Westfalens präsentiert.
Seit 1992 wurden die Gesamtausstellungen in Museen und Städtischen Galerien der Städte Düsseldorf, Recklinghausen, Hamm, Herne, Lüdenscheid, Bochum, Gelsenkirchen, Mülheim, Oberhausen, Ahlen, Beckum und Liesborn gezeigt.
Daneben zeigen kleinere Themenausstellungen in verschiedenen nordrhein-westfälischen Museen und Galerien besondere Aspekte künstlerischer Arbeit. Wiederholt hat sich der WKB in diesem Zusammenhang auch im Ausland präsentieren können.
Öffentliche und private Förderung
Förderung erfährt der Westdeutsche Künstlerbund regelmäßig durch das Land Nordrhein Westfalen, das Kunstmuseum Bochum, und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Rheinland. Weitere öffentliche und privatwirtschaftliche Kooperationspartner und Sponsoren unterstützen die verschiedenen überregionalen Ausstellungsprojekte.
Unterschiedliche künstlerische Positionen im WKB
Bis heute gelten Ausstellungen des Westdeutschen Künstlerbundes als aktuelle Bestandsaufnahmen des landesweiten Kunstschaffens, die durch ein breites Spektrum an Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Plastik, Objektkunst, Photographie und Neue Medien ermöglicht wird.
Durch die Vielzahl eingeladener junger Künstler ist der WKB bestrebt, den künstlerischen Nachwuchs nachhaltig zu fördern.
Kooperationen mit europäischen Künstlern
Auch sind Kontakte zu europäischen KünstlerInnen aufgebaut worden. So werden seit vielen Jahren Kooperationen mit der Litauischen Künstler-vereinigung, der Künstlergilde Salzkammergut, Österreich, niederländischen und polnischen Kollegen durchgeführt. 2006 zeigte das Museum der Stadt Grudziadz, Polen eine WKB - Ausstellung, 2009 initiierte der WKB erfolgreich ein Austauschprojekt mit der Strzeminksi Kunstakademie Łodz und den Flottmannhallen Herne, sowie den Fachhochschulen Dortmund und Krefeld-Niederrhein. Eine feste Partnerschaft besteht mit der Meno Parkas Galerie Kaunas der litauischen Künstlervereinigung, die seit über 10 Jahren als Partner des WKB eine Brücke in die baltischen Staaten schafft. Mit der Vereinigung der Kroatischen Künstler HDLU Zagreb gibt es seit 2013 Kooperationen in Ausstellungsprojekten.
Der Westdeutsche Künstlerbund ist bestrebt, den Kontakt und das Netzwerk zu KünstlerInnen und Künstlervereinigungen national und international zu erweitern